Berlin ist bunt
"United in Love - Gegen Hass, Krieg und Diskriminierung" - unter diesem Motto zieht an diesem Samstag (23.07.2022) der Christopher Street Day (CSD) durch Berlin. Eine halbe Million Menschen wird erwartet. Sie alle treten für Toleranz und Vielfalt ein.
Der Bundestag zeigt Flagge
Erstmals bei einem CSD hat auch der Bundestag die Regenbogenflagge auf dem Reichstagsgebäude gehisst: Das Parlament zeige damit "Flagge für Toleranz und Vielfalt", verkündete Bundestagspräsidentin Bärbel Bas in einer Video-Botschaft. So werde für alle sichtbar: "Schwule, Lesben, Bi-, Trans- und Intersexuelle sind ein wertvoller Teil unseres Landes."
Vielfalt mit Maske beim CSD 2021
Der CSD ist eine große Parade der gesamten queeren Szene und deren "Queer Allies", Verbündete, die mit für mehr Gleichbehandlung eintreten. Corona-bedingt konnte der Berliner CSD in den vergangenen beiden Jahren nur eingeschränkt und mit strengen Auflagen stattfinden.
Was auf dem Planeten und in jeder einzelnen Stadt passiert
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Endlich wieder unbeschwert feiern
In diesem Jahr darf wieder gefeiert werden wie eh und je - ganz ohne Auflagen und ohne Masken. Unmengen von Menschen haben sich bei schönstem Sommerwetter und strahlendem Sonnenschein versammelt und warten darauf, dass die Parade beginnt.
Der Stonewall-Aufstand
Der CSD erinnert an den legendären Stonewall-Aufstand in der Christopher Street in New York am 28. Juni 1969. Mutige Menschen der LGBTQI-Community gingen auf die Straße, um der vorherrschenden Polizeiwillkür in der Bar "Stonewall Inn" etwas entgegenzusetzen. People of Color waren besonders betroffen von gewalttätigen Polizei-Razzien in queeren Kneipen und Bars.
Der CSD in Köln
In Gedenken an die Stonewall-Proteste feiern queere Menschen weltweit jedes Jahr den Christopher Street Day, der im englischsprachigen Raum meist "Gay Pride" heißt. Die größten Umzüge in Deutschland finden in Berlin und Köln statt.
1979: Erster CSD in Berlin
Zehn Jahre nach dem Stonewall-Aufstand marschierten Schwule und Lesben 1979 erstmals durch West-Berlin. "Mach dein Schwulsein öffentlich!" und "Lesben erhebt euch und die Welt erlebt euch!" lauteten damals die Slogans der rund 400 teilnehmenden Menschen. 40 Jahre später zogen hundert Mal so viele Leute durch Berlin.
Immer mit dabei: die Siegessäule
Auch in diesem Jahr führt der CSD durch einige Berliner Kieze. Los geht es an der Leipziger Straße, über den Potsdamer Platz und durch den traditionellen Regenbogenkiez in Schöneberg. Von dort aus geht es weiter über den Großen Stern, vorbei an der Siegessäule zum Brandenburger Tor.
Neue Rekorde
96 Trucks und 80 Fußgruppen sind den Veranstaltenden zufolge zum CSD angemeldet, eine Rekordzahl. Ganz vorne führen fünf Trucks des CSD-Vereins den Zug an, die auf die Schwerpunktthemen aufmerksam machen sollen.
Sprachrohr für politische Themen
Themen wie Hatecrime und Hatespeech, Bildung und Aufklärung, Arbeit und Diversity, Regenbogenfamilien, Trans, Inter und Flinta, internationale Solidarität und die Fußball-WM in Katar stehen dieses Jahr in Berlin auf der politischen Agenda.
Sorge vor Affenpocken
Zwar gibt es in diesem Jahr keine Corona-bedingten Einschränkungen mehr. Trotzdem bleibt das Thema Gesundheit präsent. Die Veranstaltenden des CSD sind wegen zunehmender Affenpocken-Infektionen alarmiert und machen auf das Risiko einer Infektion, etwa durch engen Körperkontakt mit Menschen, deren Gesundheitsstatus man nicht einschätzen kann, aufmerksam. Kondome seien kein ausreichender Schutz.
Autorin Paula Rösler
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