Deutsche und ihre Silvesterbräuche

1 Jan

Nach der ersten großen Zwangspause im Corona-Winter 2020/21 und einem eher zurückhaltenden Silvesterfest 2021/22 können die Menschen in diesem Jahr wieder ausgelassener ins neue Jahr 2023 hineinfeiern. 

 

Während in Deutschland einige Bräuche nach wie vor äußerst beliebt sind, verlieren andere Traditionen an Popularität: durch die Corona-Pandemie, den Klimawandel und auch wegen des Ukraine-Krieges und den daraus entstandenen wirtschaftlichen Folgen. Doch fangen wir mit den schönen Dingen an: 

"Dinner for One"

1963 lief die britische Komödie "Dinner for One" zum ersten Mal im deutschen Fernsehen. Seitdem zieht sie jedes Jahr am frühen Silvesterabend Millionen Menschen in Deutschland vor die Bildschirme. Miss Sophie feiert ihren 90. Geburtstag mit ihren vier toten Freunden, die alle vom Butler James vertreten werden. Der muss natürlich auch für alle Vier das Glas leeren und wird im Lauf des Abends immer betrunkener, was zu zahlreichen witzigen Szenen führt.

Fondue und Raclette 

Auf Silvesterpartys gibt es meist Buffet oder Häppchen. Andere sitzen in gemütlicher Runde stundenlang am Tisch und essen typische Silvestergerichte wie Fondue (aufgespießte Häppchen, die in heißer Brühe, heißem Öl oder Käse zubereitet werden) oder Raclette (Häppchen in kleinen Pfannen, die auf einem Tischgrill brutzeln). Beides Übernahmen von den Schweizer Nachbarn. Dies verkürzt die Zeit bis Mitternacht. 


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Silvesterkarpfen

Ein weiteres traditionelles deutsches Silvesteressen ist der Karpfen. Gebacken, gebraten oder gegrillt, zählt er zu den Glücksbringern zum Jahreswechsel. Legt man sich eine Schuppe des Fisches ins Portemonnaie, verspricht das - so der Aberglaube - Geldsegen im kommenden Jahr.

Mit Glück ins neue Jahr

Auch wenn es Aberglaube ist: Kleine Glücksbringer gehören für viele an Silvester dazu. Es gibt Glückspilze, kleine Schweine oder Marienkäfer (aus Schokolade oder Marzipan), Schornsteinfeger-Figuren oder Kleeblätter. Sogar chinesische Glückskekse haben ihren Weg in deutsche Wohnzimmer gefunden - sie alle sollen für ein neues Jahr voller Freude und Glück sorgen.

Bleigießen

Schon die Römer hatten Spaß am Bleigießen und wagten anhand der kryptischen Figuren Prognosen für die Zukunft. In Deutschland ist es seit Jahrzehnten ein traditioneller Silvesterbrauch. Da Blei giftig ist, greift man inzwischen zu Alternativen wie Zinn oder Wachs. Nachdem das Stück über der Kerzenflamme geschmolzen ist, wird es mit Schwung in kaltes Wasser gekippt, wo es zu einer Figur erstarrt, die viele Interpretationsmöglichkeiten offen lässt. Ähnelt die Figur einem Drachen? Das würde Glück bedeuten! Oder sieht es eher aus wie ein Hase mit Pfeife? Dann könnte Gefahr drohen. Ob die Figur letztendlich eine neue Liebe oder unverhofften Reichtum prophezeit - der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Silvesterfeuerwerk

An Silvester wird um Mitternacht der Sprung ins neue Jahr mit allerhand Pyrotechnik begleitet. In Deutschland werden mehr als 100 Millionen Euro für Silvesterknaller ausgegeben. Hierzulande kommen Feuerwerke und Böller erst wenige Tage vor Silvester in den Handel - aus gutem Grund: Die ersten knallen, sobald sie die Feuerwerkskörper in die Hände bekommen.

Kritik an der Knallerei

In den vergangenen Jahren geriet die Knallerei in Deutschland immer mehr in die Kritik. Während der Corona-Pandemie war sie stark beschränkt oder sogar ganz verboten, um Menschenansammlungen im Freien und Ansteckungen mit Covid zu vermeiden.

Kritikern geht es nicht nur um die Gefahr durch Verletzungen, sondern auch um die Umweltverträglichkeit. Durch das Silvesterfeuerwerk werde innerhalb von zwei Stunden so viel Feinstaub in die Luft geblasen, wie vom gesamten Straßenverkehr in Deutschland in zwei Monaten, so Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe.

Doch auch die Geldverschwendung ist seit langem Teil der Kritik an der Böllerei. Mit dem Motto "Brot statt Böller" werben Initiativen seit langem dafür, das Geld für bedürftige Menschen zu spenden. Eine andere Kritik zielt auf Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten ab: Die explodierenden Feuerwerkskörper könnten Geflüchtete, die in Deutschland leben, an die fallenden Bomben in ihrer Heimat erinnern und sie in Angst und Schrecken versetzen.

Prösterchen zum neuen Jahr

Mit einem Gläschen Sekt wird um Mitternacht angestoßen. Inzwischen gibt es dafür auch genug alkoholfreie Varianten. In Deutschland wünscht man sich ein "Frohes neues Jahr" oder kurz: "Frohes Neues!"

Gute Vorsätze

Auch dies ist Tradition: Viele Menschen nehmen sich zum Jahresbeginn vor, Dinge in ihrem Leben zu ändern. Laut einer Forsa-Umfrage wünschen sich die meisten Deutschen fürs Jahr 2023 weniger Stress, wollen mehr Zeit für sich und ihre Freunde oder Familien haben. Deutlich mehr Menschen als im Vorjahr bekundeten die Absicht, sparsamer zu leben, was aufgrund der Kosten- und Preisentwicklungen im Jahr 2022 kein Wunder ist - viele Menschen müssen auf ihre Ausgaben achten. Zu Klassikern wie "mehr Sport treiben" ist "weniger Fleisch essen" hinzugekommen. 

 

Autorinen: Silke Wünsch, Elizabeth Grenier, Suzanne Cords    

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