Ob es ihn jemals gab, den biblischen Garten Eden, ist ungewiss. Ein grünes Paradies soll er gewesen sein, ein Ort, an dem der Mensch in Harmonie mit der Natur lebte.
Heute scheint genau diese Vision im Süden Englands Realität geworden zu sein. In der Grafschaft Cornwall findet man ihn: den Garten Eden der Gegenwart. Sechs Jahre hat es gedauert, das Eden Project zum Leben zu erwecken – um aus einer Einöde, in der früher Tonerde abgebaut wurde, eine fruchtbare Oase zu machen. 50 Hektar Fläche wurden mit rund 100.000 Pflanzen aus aller Welt begrünt. So sind Nachbildungen von Biotopen aus unterschiedlichen Klimazonen der Erde entstanden: die Naturlandschaften der Welt im Kleinformat.
Ausgeklügelte Architektur für Pflanzen aus aller Welt
Schon von außen sehenswert: In diesen außergewöhnlichen Gewächshäusern gedeihen Pflanzen aus unterschiedlichen Klimazonen. Über einen Teil des Geländes spannen sich zwei Gewächshäuser in Kuppelform. Wie große aneinandergeklebte Seifenblasen sehen sie aus. Im Inneren herrschen stabile klimatische Bedingungen. Unter den wabenförmig angeordneten Sechsecken aus Plastikfolie entfaltet sich die üppige Vegetation.
Bis zu 50 Meter hoch und 240 Meter breit sind die freitragenden Strukturen. Gigantische Konstruktionen, die dennoch filigran wirken. Das größere der beiden Gewächshäuser beherbergt den größten überdachten Regenwald der Welt. Auf einer Fläche von 16.000 Quadratmetern wachsen hier bei tropischen Temperaturen Mangroven, Kautschukbäume, Farne und Bananenstauden. Ein dichter Dschungel, den man als Besucher von einem Pfad aus erkunden kann.
Zwischen Palmen, Orchideen und Kakaobäumen
Genau das hat auch DW-Reporter Hendrik Welling getan. Für die Reihe "Europa maxximal" im Lifestyle- und Kulturmagazin "Euromaxx" ist er in das grüne Dickicht eingetaucht, hat exotische Pflanzen aus nächster Nähe entdeckt und sich die Geschichte dieses außergewöhnlichen Projektes erzählen lassen. Und er hat erfahren, welche enorme Bedeutung die Regenwälder rund um den Globus für unser Klima haben. Gehen Sie mit ihm auf Erkundungstour in unserem Video!
Jeder, der möchte, kann es unserem Reporter gleich tun und im Eden Project alles über das wertvolle Biotop Regenwald lernen. Denn die Anlage ist kein Vergnügungspark. Sie versteht sich als Bildungszentrum und Umweltorganisation. Die Idee: Nur wer die Schönheit der Natur erlebt und sich mit ihr beschäftigt, kann sie auch schützen. Ein Anliegen, das heute drängender scheint als je zuvor.
Der besondere Tipp: Jeden Sommer gibt es an ausgewählten Abenden Konzerte mit namhaften Musikern aus aller Welt im Eden Project. Die Gewächshauskuppeln sind dann stimmungsvoll beleuchtet.
Das Buch zur Reihe
Europa von seiner extremen Seite: Die Reihe "Europa maxximal" im Lifestyle- und Kulturmagazin "Euromaxx" macht europäische Superlative erlebbar – von außergewöhnlicher Architektur über spektakuläre Landschaften bis hin zu einzigartigen kulturellen Phänomenen. Begleitend zur Reihe gibt es das Buch "111 extreme Orte, die man gesehen haben muss", entstanden in Kooperation mit dem Emons Verlag. Ein alternativer Reiseführer, informativ und unterhaltsam zugleich. Für Reiselustige, Europa-Fans und alle, die gerne mit ausgefallenem Partywissen angeben. Rekordverdächtig gut!
Autorin Patricia Szilagyi
Permalink - https://p.dw.com/p/46eGe
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