ESC 2023 in Großbritannien statt in der Ukraine

10 Okt

Die ukrainische Gruppe Kalush Orchestra gewann den ESC 2022, doch er wird nicht in ihrem Heimatland ausgetragen werden.

 

Eigentlich müsste der Eurovision Song Contest im kommenden Jahr in der Ukraine stattfinden. Doch wie die Sicherheitslage bis dahin aussieht, weiß heute niemand. Der musikalische Wettbewerb wird deshalb stattdessen deutlich weiter westlich über die Bühne gehen. 

Das zweitplatzierte Großbritannien wird im kommenden Jahr anstelle des diesjährigen ESC-Siegers Ukraine den Eurovision Song Contest ausrichten. "Nach der Anfrage der European Broadcasting Union und der ukrainischen Behörden freue ich mich, dass die BBC zugesagt hat, den Wettbewerb im nächsten Jahr auszurichten", sagte die britische Kulturministerin Nadine Dorries. Allerdings sei es traurig, dass der ESC aufgrund des "andauernden russischen Blutvergießens" nicht in der Ukraine stattfinden könne, dort wo er eigentlich hingehöre.

Die Deutschen und der Eurovision Song Contest

"Der Eurovision Song Contest 2023 wird nicht in, sondern zur Unterstützung der Ukraine stattfinden", sagte UA:PBC-Chef Mykola Tschernotyzkyi in einer gemeinsamen Erklärung mit EBU und der BBC. "Wir sind unseren BBC-Partnern dankbar, dass sie sich mit uns solidarisch zeigen", erklärte er weiter.


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Boris Johnson: Die Ukraine verdient den ESC

Der britische Premierminister Boris Johnson hatte sich vor einem Monat für eine Austragung des nächsten Eurovision Song Contest (ESC) in der Ukraine ausgesprochen. "Tatsache ist, dass sie ihn gewonnen haben, und sie verdienen es, ihn zu haben", sagte Johnson damals.

Nun teilte der scheidende Regierungschef mit: "Vergangene Woche haben [der ukrainische] Präsident [Wolodymyr] Selenskyj und ich vereinbart, dass der ESC 2023, wo auch immer er stattfindet, das Land und die Menschen der Ukraine feiern muss. Da wir nun Gastgeber sind, wird das Vereinigte Königreich dieses Versprechen direkt einlösen - und im Namen unserer ukrainischen Freunde einen fantastischen Wettbewerb veranstalten."

 

kt/so (mit dpa/AFP)

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ESC 2023 in Liverpool

 

Sie war die Heimatstadt der Beatles. Nun wird Liverpool erneut zum Nabel der Pop-Welt, aber auch zum Politikum: Der nächste Eurovision Song Contest wird in der englischen Hafenstadt ausgetragen - statt in Kiew.

 

"Es ist Liverpool, 13. Mai", verkündete am Freitag BBC-Moderator Graham Norton. Großbritannien springt 2023 als Gastgeberland des Eurovision Song Contests für die Ukraine ein, die den Wettbewerb in diesem Jahr mit dem Kalush Orchestra gewonnen hatte. 

Ursprünglich hatten sich 20 britische Städte als ESC-Austragungsort beworben, zuletzt konkurrierten noch Liverpool und die schottische Stadt Glasgow. "Wir haben es geschafft", jubelte Joanne Anderson, die Bürgermeisterin von Liverpool, auf Twitter. In Liverpool hatten einst die Beatles ihre Karriere begonnen. Auch Frankie Goes to Hollywood stammen aus der nordenglischen Stadt.

Dabei wäre eigentlich Kiew der potenziell nächste Austragungsort gewesen. Denn Dank einer überwältigenden Unterstützung des Publikums hatte die ukrainische Band Kalush Orchestra im Mai mit ihrem Song "Stefania" das ESC-Finale in der italienischen Stadt Turin gewonnen. Auf dem zweiten Platz landete der Brite Sam Ryder. Deutschland kam auf den letzten Platz.

Normalerweise ist das Siegerland der Gastgeber des ESC im darauffolgenden Jahr. Wegen des russischen Angriffskriegs will die Europäische Rundfunkunion (EBU) den nächsten ESC aus Sicherheitsgründen aber nicht in der Ukraine organisieren. Die ukrainische Regierung hatte sich zunächst gegen die Absage gewehrt, konnte sich mit ihren Einwänden aber nicht durchsetzen.

Englische Show, ukrainisches Flair

Schon ab Juni führte die EBU Gespräche mit der BBC. Im Juli erklärte sich Großbritannien bereit, als Ausweichgastgeber einzuspringen. Die Ukraine ist aber automatisch fürs Finale gesetzt. Die ukrainische Regierung stimmte einer von Großbritannien ausgerichteten Veranstaltung zu, die stark ukrainisch geprägt ist.

Großbritannien hat den ESC, der früher Grand Eurovision Prix de la Chanson hieß, schon acht Mal ausgerichtet, darunter allein vier Mal in London, aber auch in Edinburgh, Brighton und Harrogate sowie zuletzt 1998 in Birmingham. Das erste Halbfinale des Eurovision Song Contests 2023 findet am 9. Mai, das zweite am 11. Mai statt.

Der ESC wird jedes Jahr von einem Millionenpublikum verfolgt. "Es ist die Party der Ukraine. Wir laden sie lediglich ein, sie bei uns zu Hause zu schmeißen", sagte der diesjährige ESC-Zweitplatzierte Sam Ryder nach der Entscheidung für Großbritannien als Gastgeber. "Wir wissen hier im Vereinigten Königreich, wie man eine Party feiert."

 

AR/cw (afp, rtr, ap, dpa)

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