Extremwetter: Stresstest für den Tourismus

1 Okt

Spanien verbrennt

In Spanien grassierten m Sommer die schlimmsten Waldbrände seit Beginn der Aufzeichnungen. Ob Valencia, Alicante, Murcia - die Löschtrupps sind im Dauereinsatz. Tausende Bewohner - auch Touristen - mussten evakuiert werden. Besonders betroffen waren die die Touristenregionen Andalusien im Süden sowie Katalonien und Aragon im Nordosten.

 

Frankreich in Flammen

Auch in Frankreich erreichte die Trockenheit 2022 historische Ausmaße. Mehrmals brannte es an der bei Touristen beliebten Atlantikküste, im Département Gironde. Campingplätze standen in Flammen, tausende Touristen wurden in Sicherheit gebracht, Autobahnen waren gesperrt. Auch der tausendjährige Wald an der berühmten Dune du Pilat bei Arcachon wurde Opfer der Flammen.

 

Portugal braucht Wasser

Die Algarve ist ein Touristenhotspot in Portugal. Gefüllte Hotel-Pools, Duschen ohne Limit - der Tourismus verbraucht lebenswichtiges Wasser. In diesem Sommer wurde das zum Dilemma, denn im ganzen Land herrschte extreme Trockenheit und damit Wasserknappheit. Die Hotels in der Algarve sollten ihren Verbrauch reduzieren. Wie genau, blieb offen. Und so wurde erst einmal weiter geplantscht.


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Österreich: Erfrischungen für alle

Touristen in Wien genießen die Erfrischung aus einem Sprühnebel-Schlauch bei über 39 Grad. Eine der grünsten Großstädte Europas war gleichzeitig ein Hotspot des Klimawandels, denn die Hitze staut sich in Wien überproportional. Die Stadt rief deshalb einen Hitzeaktionsplan ins Leben - dazu gehören neben Nebelduschen auch "Cooling Zones", Trinkbrunnen und noch mehr Bäume.

 

Griechenland: Tödliches Inferno

Ob auf dem Festland oder auf den Inseln, nahe Athen oder auf den Ferieninseln Kreta oder Lesbos (Foto) - Dramen spielten sich ab: Auf Lesbos fraß sich Ende Juli das Feuer zum Badeort Vatera vor, die Menschen suchten Zuflucht am Strand und wurden von der Küstenwache gerettet. Die Brandgefahr blieb landesweit über Wochen akut.

 

Kroatien: Touri-Spaß trotz Rekordtemperaturen

Gebucht ist gebucht und wird auch gemacht: zum Beispiel eine Stadtführung durch Dubrovnik. Dass die bei 43 Grad ungemütlich werden kann, egal. Überall in Europas Ferienregionen wurde versucht, die Touristen bei Laune zu halten und diese gaben ihrerseits alles, um das Extremwetter und seine Folgen nach Kräften zu ignorieren. Sie machten weiter Urlaub.

 

Niederlande: Wasserprobleme allerorten

In Amsterdam flüchteten die Menschen vor der Hitze ans Meer - oder in die Amstel. Aber auch in den Niederlanden machte den Flüssen die Trockenheit zu schaffen, die Pegel fielen überall und salziges Meerwasser drang in die Wasserläufe vor. Die noch größere Sorge waren jedoch die Deiche, die 60 % der Landfläche vor Überflutung schützen. Sie drohten wegen der Trockenheit instabil zu werden.

 

Italien trocknet aus

Das Extremwetter verformt Landschaften. Ein krasses Beispiel ist der Gardasee in Norditalien, einer der beliebtesten Touristenhotspots im Land. Er verzeichnete den tiefsten Wasserstand seit 15 Jahren. Nackter Fels trat um die Halbinsel Sirmione zu Tage, Touristen erkannten ihre Lieblingsstrände nicht wieder, ganze Badebuchten verschwanden.

 

Schweiz: Gletscher-Tod durch Rekordschmelze

Mit Tüchern wurde das Eis vom letzten Winter geschützt. Dennoch, erstmals seit 2000 Jahren präsentierte sich der Col de Zanfleuron, der zum Skigebiet Glacier 3000 gehört, nahezu eisfrei. Glaziologen rechnen damit, dass bald nur noch nackter Fels übrig sein wird. Noch 2012 war das Eis hier 15 Meter dick. Aus dem Schmelzwasser wird ein See entstehen - so auch andernorts in den Alpen.

 

Dürre in Großbritannien

Das soll London sein? Die Parks waren staubtrocken und gelb anstatt grün. In den Londoner Parks, den Oasen der Metropole, sah man kaum Menschen. Zu heiß. Die Temperaturen knackten schon im Juli die 40 Grad Marke. Der Wetternotstand wurde ausgerufen, in weiten Teilen des Landes folgte im August der Dürre-Notstand: keinen Swimmingpool füllen, keinen Rasen sprengen, kein Auto waschen.

 

Deutschland: Wenn der Rhein leidet

Das Mittelrheintal im August, UNESCO-Weltkulturerbe, Besuchermagnet. Der Rhein wurde immer schmaler, sein Pegel sank abschnittsweise auf unter 40 cm. Frachter fuhren nur noch mit reduzierter Ladung, Fahrgastschiffe konnten nicht mehr alle Orte ansteuern, Fähren stellten ihren Betrieb ein. Anwohner und Urlauber mussten teils große Umwege in Kauf nehmen. Flussreisen mussten teils storniert werden.

 

Autorin Anne Termèche

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