Marathon des Sables: Zu Fuß durch die Sahara

2 Apr

Der Wettkampf gilt als einer der härtesten der Welt.

Ankunft im Nirgendwo

Fahnen verschiedener Nationen flattern im Wind neben einer Teilnehmerin, die ihren Rollkoffer durch den Wüstensand des Basislagers zieht - mitten in der unwirtlichen Sahara. Fast tausend Läufer aus aller Welt nehmen am 36. Marathon des Sables teil. Insgesamt sind bei der Veranstaltung 43 Länder vertreten.

Hoch hinauf

Die Teilnehmenden stellen sich einem der gefürchtetsten Trails überhaupt: Er führt in der südlichen marokkanischen Provinz Errachidia eine Woche lang durch die Sahara. Insgesamt legen die Sportler rund 250 Kilometer zurück - mit Tagesetappen von durchschnittlich 40 Kilometern.

Kein Spaziergang

Andere Ultra-Trails gelten als noch anstrengender als der Marathon des Sables, etwa, weil mehr Höhenmeter in weniger Zeit überwunden werden müssen. Den Wüsten-Marathon können die Teilnehmenden hingegen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von drei Kilometern pro Stunde bewältigen. Dennoch ist der Marathon des Sables kein Spaziergang: Er zählt zu den härtesten Wettkämpfen der Welt.

Wettkampf der Extreme

Die Anforderungen an die Läufer sind hoch: Sie müssen ihre Ausrüstung und Verpflegung selbst mitbringen und während der Wettkämpfe tragen. Nur Wasser und medizinische Versorgung werden ihnen zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen häufig widrige Wetterbedingungen: Dieser Teilnehmer kämpft sich gerade durch einen Sandsturm.

Raus aus der Komfortzone

Auch die Rahmenbedingungen beim Marathon sind rudimentär: Acht Teilnehmende teilen sich - wie hier im Basislager - ein Biwak, offene Zelte, die etwa zwei Quadratmeter Platz pro Läufer bieten. Komfort gibt es nicht: Geschlafen wird in dünnen Schlafsäcken auf dem nackten Boden. Dabei wird es in der Wüste, im krassen Gegensatz zur Hitze des Tages, nachts sehr kalt.

Steiniger Weg

Die Wüste mit ihren extremen Temperaturunterschieden, lauernden Gefahren wie Schlangen und Skorpionen sowie die Verpflichtung zur Selbstversorgung machen den Trail durch eine der ungastlichsten Umgebungen der Welt zu einer großen Herausforderung.

Geburtstag im Wüstensand

Der Spanier Muhammad Dris Abderrahm (rechts) feierte am Mittwoch mitten in der Sahara seinen 16. Geburtstag - und startete am selben Tag auf der mit 86 Kilometern längsten Etappe des Wettkampfs: Zwei Tage und eine Nacht wird nonstop gelaufen. Sein Vater Ismael Dris (links) nimmt bereits zum sechsen Mal am Marathon des Sables teil.

Grenzerfahrung

Der Marathon bringt alle an ihre körperlichen Grenzen. Der letzte Marathon des Sables 2021 war von April auf Oktober verlegt worden und fand dennoch bei extremer Hitze statt. Ein Läufer aus Frankreich bezahlte die Extrembelastung mit seinem Leben; es war der dritte Todesfall in der Geschichte des Marathon des Sables.

Durststrecke

Eine Teilnehmerin kühlt sich ab - allerdings sollte sie vorsichtig mit ihrem Wasser umgehen: Wer die rationierte Wassermenge - oder die vorgegebene Zeit - überschreitet, wird disqualifiziert.

Sengende Hitze

Die Strecke schwankt zwischen flachem Gelände, ausgetrockneten Wadis, riesigen Dünen und Felsabhängen. Doch die Mühen der Teilnehmenden werden auch belohnt: mit Panorama-Blicken auf die Schönheiten der Sahara.

 

Autorin Nele Jensch

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