Unterwegs mit Stab und Mitra
Nikolaus war ein Bischof im 4. Jahrhundert. Er lebte in Myra, dem heutigen Demre, in der Türkei. Der Legende nach soll der Sohn reicher Eltern sein ganzes Vermögen unter den Armen verteilt haben. Der Nikolaus gilt als Vorbote des Christkindes und ist zu einer fast überall bekannten Symbolfigur der Weihnachtszeit geworden.
Am laufenden Band
Einen Nikolaus zum Anbeißen gibt es schon seit 1820. Die ersten Exemplare wurden noch komplett aus Schokolade handgefertigt. Mittlerweile in Formen gegossen und innen hohl werden in Deutschland jährlich rund 150 Millionen Schokoladen-Weihnachtsmänner hergestellt.
Massenstart
Dem Heiligen Nikolaus nachempfunden, wurde in den USA 1931 Santa Claus im typisch rot-weißen Kostüm als Werbeträger für eine braune Limonade erfunden. Heutzutage zeigt sich dieser auch zu sportlichen Anlässen, wie beim Weihnachtsmannlauf in Michendorf im Bundesland Brandenburg.
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Auf Tauchstation
Selbst Spezialaufträge wie die Fütterung von Fischen im 250.000 Liter fassenden Aquarium des Multimar Wattforums im Schleswig-Holsteinischen Tönning werden von den Nikolaus-Nachfolgern prompt erledigt.
Kalte Füße kein Problem!
Beim alljährlichen Weltkongress der Weihnachtsmänner in Kopenhagen, der Hauptstadt von Dänemark, machen sich bereits im Sommer über hundert Männer, und neuerdings auch immer mehr Frauen, aus 15 Nationen fit für ihr stressiges Weihnachtsgeschäft.
Good Cop, Bad Cop
In vielen katholischen Gemeinden wird der Nikolaus von Knecht Ruprecht begleitet. Mit Rute und Sack droht er unartigen Kindern. In Frankreich ist er bekannt als Père Fouettard, in den Niederlanden als Zwarte Piet, in der Schweiz als Schmutzli und als Krampus in Österreich und Süddeutschland.
Mit großem Gefolge
Wilde Gestalten in Fell und Stroh, sogenannte Buttnmandl, folgen mit Glockengerassel und lautem Geschrei dem Nikolaus von Haus zu Haus, um die bösen Geister zu vertreiben. Im Berchtesgadener Land wurde das uralte heidnische Ritual im Lauf der Zeit in das christliche Brauchtum integriert und ist jedes Jahr am 5. und 6. Dezember ein beliebtes Spektakel.
Freundschaftsbesuch
In der Wahl der Fortbewegungsmittel muss ein Nikolaus flexibel sein. Ob Fahrrad in Deutschland, Rentierschlitten in Finnland oder ein Dromedar, wie hier am Roten Meer in Ägypten - dank weißem Vollbart, fellverbrämtem Mantel und Mütze ist auch in muslimischen Regionen der Wiedererkennungseffekt garantiert.
Auch für die ganz Großen
Die meisten Geschenke bringen nicht der Nikolaus sondern LKW-Fahrer. Daher sind sie gerade auch an Feiertagen meist nicht bei ihrer Familie. Bei der Aktion "Tat.Ort.Nikolaus: Gutes tun kann jeder" brachte der Nikolaus auf einem Rasthof in Rheinland-Pfalz den Fernfahrern eine Geschenktüte.
In Blitzgeschwindigkeit
Dieses Foto einer Radarkamera der Polizei zeigt einen Nikolaus mit seinem Chauffeur unterwegs in München. Das Fahrzeug hatte die erlaubten 50 Stundenkilometer um zehn Kilometer pro Stunde überschritten. Angesichts des Termindruckes, unter dem der "Heilige Nikolaus" kurz vorm 6. Dezember arbeitet, beließen es die Ordnungshüter bei einer Verwarnung.
Überflieger
Wie der Nikolaus es schafft, zur gleichen Zeit an den unterschiedlichsten Orten weltweit zu erscheinen, wird wohl immer sein Geheimnis bleiben. Klar ist, dass er im nächsten Jahr wiederkommt und auch am Himmel über dem Genfer See auf Kurs bleibt.
Autor Ille Simon
Permalink - https://p.dw.com/p/1H4aC
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