Orcas versetzen Weiße Haie in Angst und Schrecken

1 Jul

Im Meer vor Gansbaai kann es für Weiße Haie lebensgefährlich werden. Ein Killerwal-Pärchen macht an Südafrikas Südküste Jagd auf sie. Und das hat weitreichende Konsequenzen, haben Forscher herausgefunden.

 

Laut einer jetzt im "African Journal of Marine Science" veröffentlichten Studie meiden Weiße Haie nun aus Angst das Meer bei Gansbaai, gut 100 Kilomter von Kapstadt entfernt. Dabei galt der Küstenstreifen an Südafrikas Südküste bislang als eines der legendärsten Gebiete weltweit, um die riesigen Raubtiere zu sichten.

Seit 2017 wurden laut der Studie acht Kadaver von Weißen Haien in der Region an Land gespült - offensichtlich nachdem sie zuvor von Orcas angegriffen wurden, Schwertwale, die auch Killerwale genannt werden. Entsprechend zugerichtet waren die toten Raubfische: Sieben der Haie fehlte die Leber, bei einigen auch das Herz - Wunden, die eindeutig von demselben Orca-Pärchen verübt wurden. Die Forscher vermuten, das Duo habe zudem weitere Weiße Haie getötet, die nicht an Land gespült wurden.

Wenn Killerwale Jagd auf Raubfische machen

Orcas sind weltweit verbreitet und ernähren sich unter anderem von Fischen und Robben. Die Ergebnisse der 2017 begonnenen Studie deuten darauf hin, dass die Attacken eine schnelle und langfristige Massenvertreibung der Weißen Haie ausgelöst haben. Sichtungen von Weißen Haien seien in Gansbaai seit 2017 "dramatisch zurückgegangen".

Gansbaai liegt in Südafrikas Westkap Provinz und droht nun eine seiner Hauptattraktionen zu verlieren. Der Ort zieht Touristen aus aller Welt an, die Weiße Haie von Tauchkäfigen aus sehen möchten. Doch es droht Schaden darüber hinaus.

Beispiellose Abwesenheit von Weißen Haien

"Wir beobachten eine großangelegte Vermeidungsstrategie. Je häufiger die Orcas diese Orte besuchen, desto länger bleiben die Weißen Haie fern", so die Hauptautorin der Studie, Alison Towner. Die Abwesenheit der Weißen Haie sei für die Region beispiellos und verändere das Ökosystem des Meeres, so Towner. Weniger Weiße Haie führten beispielsweise zu einer größeren Anzahl von Kap-Pelzrobben. Dies habe einen negativen Einfluss auf die vom Aussterben bedrohten afrikanischen Pinguine, die von den Robben gejagt werden.

Noch unveröffentlichte Daten deuten darauf hin, dass die Präsenz der Orcas in den Küstenregionen Südafrikas weiter zunimmt. Es wird vermutet, das Orca-Pärchen könnte zu einer seltenen, haifressenden Unterart gehören, die mindestens drei Haiarten jagt. Die Verhaltensänderungen im Jagen könnten mit einem Rückgang verschiedener Fischpopulationen zusammenhängen, die bislang die Beute der Orcas gewesen seien, so die These von Towner.

 

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