Rammstein-Keyboarder wirbt für Umweltschutz

27 Nov

Vater und Tochter sitzen alleine in einem unterirdischen Bunker und streiten darüber, wie es soweit kommen konnte: Mimi macht ihren Vater, den Keyboarder der Band Rammstein, dafür verantwortlich, dass "die Welt da oben kaputt" sei. 

 

Sie repräsentiert die junge Generation und wirft ihrer Elterngeneration vor, nicht genug gegen die Zerstörung der Umwelt getan zu haben. Musiker Christian "Flake" Lorenz steht indes für eine Generation, die sich ihrer Verantwortung für die Welt nicht bewusst zu sein scheint. 

"Jetzt sitzen wir hier, zehn Meter unter der Erde, in einem Bunker, und wir kommen hier nicht mehr raus", sagt Mimi. Ihr Vater versucht, sich zu rechtfertigen. Doch seine Tochter lässt sich nicht beirren - und verweist auch auf die vielen Tourneen: "Du mit deiner Band, die ganze Zeit auf Tour, mit euren fetten Shows, diesen tausend Trucks - und wofür? Damit die ganze Welt die Scorpions live sehen kann." "Flake" korrigiert seine Tochter, "ich habe bei Rammstein gespielt, nicht bei Scorpions", muss sich aber ansonsten ihren Argumenten geschlagen geben. 

Besser für das Klima: Mehrweg statt Einweg 

Mit dem Video soll auf das Problem der Umweltverschmutzung durch Einwegbecher aufmerksam gemacht werden. "Allein in Deutschland wurden jedes Jahr zwei Milliarden Becher auf den Müll geworfen. Das war doch krank!", sagt Mimi.


Was auf dem Planeten und in jeder einzelnen Stadt passiert

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Rammstein live auf der Bühne umringt von Feuerschwaden. Wie klimaschädlich sind Rammsteins pompöse Liveshows? Keyboarder "Flake" zeigt sich selbstkritisch. Nach dem Gespräch zwischen Vater und Tochter heißt es in dem Video, das in Kooperation mit der Berliner Stadtreinigung (BSR) entstanden ist: "Jetzt Mehrweg nutzen und die Umwelt schützen. Es ist einfacher als gedacht!" Zum Schluss schaut Mimi direkt in die Kamera und sagt: "Morgen ist es tatsächlich zu spät, lass besser die Becher weg."

 

Autorin Dagmar Breitenbach    

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Neues Rammstein-Album "Zeit" voller Endzeitstimmung

 

Wenn ein Rammstein-Album erscheint, ist die Werbekampagne meist mit einem mittelschweren Skandal verbunden. "Zeit" kommt aber ganz ohne aus. Klingt so Abschied?

 

Sind sie altersmilde geworden? Ist es gar ein Abschiedsalbum? Die Rammstein-Gemeinde ist irritiert. Denn die Songs verbreiten eine Art Endzeitstimmung - und die Promo-Kampagne war vergleichsweise friedlich.

Neue deutsche Härte: Rammstein

Die Band war zwar wieder sehr einfallsreich mit ihren Werbeaktionen, aber Tabubrüche wie beim letzten unbetitelten Album gab es nicht. Damals wurde in einer kurzen Videosequenz eine Exekutionsszene in einem Nazi-Konzentrationslager angedeutet - das sorgte für Empörung.

Aufruhr gab es diesmal höchstens bei den Ankündigungen der neuen Singles, die in Abständen von etwa vier Wochen erschienen. Endlich bekamen die Fans Neues von Rammstein zu hören - nach dreijähriger Studioabstinenz und zweimal verschobener Giga-Tour. Die Band hat sich in der Corona-Zeit in ein Studio in der französischen Provence zurückgezogen und an neuen Songs gearbeitet. Zwischendurch machte Till Lindemann mit einer recht ungewöhnlichen Kooperation auf sich aufmerksam. 

"Zeit" ist das achte Studioalbum

Gab es dann die ersten neuen Töne: Mit einem Countdown wurde "Zeit", die erste Singleauskopplung aus dem gleichnamigen achten Studioalbum, veröffentlicht. Der Text von "Zeit" handelt von dem Wunsch, die Zeit anzuhalten, die Vergänglichkeit des Lebens zu stoppen. Doch der Tod nehme darauf keine Rücksicht, heißt es in den Liedzeilen. 

In dem Video erscheinen rückwärts laufende Szenen, Soldaten und Partisanen tauchen auf, Geburten, sterbende Menschen. Der Tod ist als gesichtslose, aber nicht beängstigende Figur in schwarzem Kapuzenumhang allgegenwärtig. Eine eher nachdenkliche Nummer, die auch nicht mit dem für Rammstein so typischen harten Schwerlast-Sound daherkommt.

"Zick Zack" gegen den Beauty-Wahn

Ganz anders, die zweite Single "Zick Zack" brachte: Rammstein in ihrem musikalischen Element, Lindemann mit gewohnt zackig-brutalen Reimen. Hier rechnen die Musiker mit dem Beauty-Wahn ab. Auch dieser Song wurde mit großem Tamtam angekündigt, unter anderem mit der Fake-Nachricht, Rammstein hätten eine Beauty-Klinik in Berlin eröffnet. 

Ein dazugehöriges Beauty-Magazin wurde am Alexanderplatz in Berlin verkauft. In einem eigens dafür aufgestellten Rammstein-Kiosk war das "Zick Zack Magazin" inklusive einer 2-Track-Single-CD erhältlich. Das war schnell vergriffen.

Verkaufsstart um Mitternacht 

Beliebt waren Rammstein-Tonträger auch in einem Berliner Kulturkaufhaus, das in der Nacht zum 29. April um Mitternacht seine Türen für Fans öffnete. Die ersten 500 Fans erhielten zusätzlich zum Tonträger ein DIN A1-Plakat. "Zeit" erscheint als Standard-CD mit 20-seitigem Booklet, als Special-Edition-CD mit 56-seitigem Booklet sowie auf Vinyl mit 20-seitigem Booklet im Großformat.

Hatten Fans weltweit exklusiv die Möglichkeit, die elf neuen Songs im "Dolby Atmos Sound" im Kino zu erleben. Gezeigt wurden dabei die Videos der ersten beiden Single-Auskopplungen sowie auch erstmals das Video zur dritten Single "Angst". Alle Songs des Albums waren bereits komplett zu hören.

Ist es ein Abschiedsalbum?

Die elf Albumtitel versprechen, wo Rammstein draufsteht, ist auch Rammstein drin: "Armee der Tristen", "Schwarz", "Giftig", "Meine Tränen", "Angst", "Lügen" - und neben "Zeit" auch "Zick Zack". Viele der Songs suggerieren jedoch auch, dass es sich tatsächlich um ein allerletztes Rammstein-Werk handeln könnte.

"Wenn unsere Zeit gekommen ist, dann ist es Zeit, zu geh'n. Aufhören, wenn's am schönsten ist, die Uhren bleiben steh'n", heißt es unter anderem. Der letzte Song auf dem Album heißt "Adieu" und in der Textstelle "Sogar die Sonne wird verglüh'n" schwingt eine Anspielung auf den Song "Sonne" (2001) mit. Auch die Zeile "Ein letztes Lied, ein letzter Kuss, kein Wunder wird gescheh'n" lässt nichts Gutes ahnen.

 

Autorin Silke Wünsch

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