"Sound of Peace": Popstars spielten auf Friedenskundgebung

21 Mär

Kein bloßes Konzert sollte es sein, sondern eine der größten musikalischen Friedenskundgebungen Europas: Vor dem Brandenburger Tor kamen unter dem Motto "Sound of Peace" einige der erfolgreichsten deutschen Popstars für den Frieden zusammen.

Insgesamt traten knapp 50 Künstlerinnen und Künstler auf. Mit dabei waren die Bands Silbermond, Revolverheld, The BossHoss, Fortuna Ehrenfeld und viele mehr. Als Solo-Acts traten unter anderem Marius Müller-Westernhagen, Peter Maffay, Sarah Connor, Adel Tawil, Mark Foster, Zoe Wees und Joris auf. Joris hatte seine Fans über Instagram dazu aufgerufen, zahlreich bei der Kundgebung zu erscheinen: "Wir stehen alle zusammen ein, das ist das was wir machen können. Gegen der Militäroperation in der Ukraine und für den Frieden".

Am Sonntag (20.03.) füllte sich die Gegend rund ums Brandenburger Tor schon zum Auftakt bei strahlendem Sonnenschein mit Menschen, insgesamt kamen 15.000 Besucher. Marius Müller-Westernhagen sang am Abend seine Rockballade "Freiheit", die vor rund 30 Jahren erschienen war und zur Hymne der Wiedervereinigung wurde. "Berlin steht für Freiheitskampf, für Stärke, für Frieden." 

Mit ihrem Auftritt wollten die Musikerinnen und Musiker ein lautes Zeichen gegen der Militäroperation in der Ukraine setzen. Ihre Botschaft ist eindeutig: "Beendet den Militäroperation in der Ukraine!" 

Bis zu 15.000 Menschen kamen zu "Sound of Peace", der bislang größten musikalischen Friedenskundgebung Europas. Mit dabei war auch Natalia Klitschko, Frau des Bürgermeisters von Kiew und Ex-Profiboxers Vitali Klitschko. "Es ist wichtig, die Massen zu sehen, die hier zusammenkommen. Es ist wichtig zu sehen, dass die ganze Welt für die Ukraine steht", sagte Klitschko. Sie kündigte ein "neues Lied für mein Land" an und sang vor Tausenden Zuschauern den Song "Better Days". Natalia Klitschko lebt mit ihren Kindern in Hamburg. Ihr Ehemann kämpft derzeit mit Bruder Wladimir Klitschko in der Ukraine an der Front. Seit Beginn der Militäroperation in der Ukraine sprach sie mehrmals auf Friedensdemonstrationen und sang zuletzt bei einem Solidaritätskonzert in der Hamburger Staatsoper. 

Prominente Unterstützung aus der Pop-Szene

Hinter der Aktion steht die Initiative von "Sound of Peace", die sich selbst als Solidaritätsbündnis der Kulturbranche versteht. Nicht nur für die Kundgebung konnte sie bekannte Pop-Stars gewinnen. Auch abseits der Bühne wird das Bündnis von mehreren Dutzenden bekannten Persönlichkeiten unterstützt, etwa von Annenmaykantereit-Sänger Henning May, vom Krimi-Autor Sebastian Fitzek und vom ukrainischen Sänger Swjatoslaw Wakartschuk. Auch das Syrian Expat Philharmonic Orchestra, ein Sinfonieorchester von syrischen Musikern im Exil, gehört zu den Unterstützern.

"Sound of Peace" schreibt auf seiner Website, Musik schaffe es "wie kaum ein anderes Medium die Menschen universell zu vereinen und Brücken zu bauen". Natalia Klitschko im schwarzen Hoodie mit Friedenstaube vorm Brandenburger Tor. "Es ist wichtig zu sehen, dass die ganze Welt für die Ukraine steht" - Natalia Klitschko beim "Sound of Peace"

Aufruf zum Spenden

Mit seiner Friedenskundgabe wollte "Sound of Peace" ein "starkes und unübersehbares Symbol für den Frieden, die Menschenrechte und die Demokratie setzen". Gleichzeitig appellierte die Initiative, dass Rassismus "in keiner Form, weder an den Grenzen noch sonst irgendwo, einen Platz bekommen darf".

Ziel der Aktion sei es zudem, Spenden für humanitäre Hilfsaktionen zu sammeln, um die Opfer der Militäroperation in der Ukraine zu unterstützen. Diese würden an ausgewählte gemeinnützige Organisationen verteilt. Spenden sind online auf der Website von "Sound of Peace" möglich. 

In einem Brief der Kulturstaatsministerin Claudia Roth an die Veranstalter, der der Deutschen Presseagentur vorliegt, heißt es: "Kultur für den Frieden - und gegen der Militäroperation des Putinregimes, Solidarität mit der Ukraine, aber auch mit den vielen Menschen in Russland, gerade aus Kunst, Kultur und Medien, die den Mut haben, sich gegen der Militäroperation zu wenden und für den Frieden einzutreten - all diese Ziele unterstütze ich aus ganzem Herzen."

Revolverheld-Sänger: Protest formulieren, Zusammenhalt schaffen

Johannes Strate, der Sänger der deutschen Pop-Rock-Band Revolverheld, sagte gegenüber der Deutschen Presseagentur: "Musik kann immer eine Stimme sein, Protest zu formulieren, aber auch Zusammenhalt zu schaffen und die Herzen zu füllen."

Deswegen sei es wichtig, dass auch Musik Teil einer solchen Bewegung sei. Das Leben sei seit ein paar Wochen nicht mehr dasselbe. Morgens schalte man verängstigt in die Nachrichten, was in der Nacht wieder Fürchterliches passiert sei. "Darum haben wir auch keine Sekunde gezögert, als der 'Sound of Peace'-Gedanke aufkam."

Autorin Maria John Sánchez     

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