Home page > Germany

Jonathan Bree

Mit maskierten MusikerInnen ist es ja so eine Sache. Gründe gibt es viele. Um das aber vorwegzunehmen: Jonathan Bree will so gar nicht in eines der gängigen Klischees passen. Nicht zuletzt schlicht und einfach auf Grund der Tatsache, dass wir sein Gesicht bereits kennen: es zierte sichtlich überrascht das Cover seines bereits 2013 erschienenen Debuts The Primerose Path – ein Mysterium kann und will Jonathan Bree also offenbar nicht sein. Als Gründe für die Maskerade fallen Unsicherheit und Privatsphäre aus dem gleichen Grund ebenso weg. Und trotzdem erscheint Jonathan Bree irgendwie mysteriös. Genau wie mit seinem Gesicht und der Verkleidung verhält es sich auch mit seiner Biografie: wir wissen einiges, aber ob wir dadurch schlauer sind, sei dahingestellt. Hier, in aller Kürze, einige Dinge, die wir von Jonathan Bree wissen: Bis zu seinem 13. Lebensjahr wuchs er in Neuseeland auf, wo er bereits in jungen Jahren seine musikalische Laufbahn einschlug: mit 12 Jahren spielte er mit 20-jährigen in einer Goth Band – was dazu führte, dass er mit 13 nach Australien geschickt wurde, um bei seinem Vater, einem Guru und vermeintlichem Sektenführer leben sollte. Bei seinem Vater sollte er, wie viele andere auch, lernen den eigenen Hunger zu überwinden und so Vibrationen zu erzeugen so an Bord eines Mutterschiffes zu gelangen. Oder so. Mit 14 gelang es ihm glücklicherweise sich von seinem Vater loszusagen und, vermutlich recht hungrig, Drogen an Touristen zu verkaufen. Mit 19 Jahren kehrte er zurück nach Neuseeland und gründetet seine erste eigene Band The Brunettes. Was zu Beginn das Projekt einiger Indie-Nerds war die auf Pavement und The Modern Lovers standen, zerschlug sich bereits nach wenigen Monaten und schrumpfte sich auf ein Duett mit der Musikerin Heather Mansfield gesund. Vier selbstproduzierte Alben und vier EP’s später waren auch The Brunettes Geschichte – Ihr Debut Holding Hands, Feeding Ducks gilt aber bis heute als ein Indie-Klassiker in Neuseeland. 2011 gelang Jonathan Bree dann sein erster großer Hit: für Princess Chelsea produzierte er The Cigarette Duet samt dazugehörigem Video. Eigene Musik veröffentlichte Jonathan Bree erst 2013 mit besagtem Album The Primerose Path – dessen einzige Marketingkampagne es war ein Video in Albumlänge bei Youtube hoch zu laden, auf dem Jonathan samt Freundin und Katze auf im Bett liegt und offenbar Serien auf seinem Laptop schaut. Sein zweites Album A Little Night Music erschien zwei Jahre später zu einer Zeit, in der Jonathan Bree angeblich auch eine Zeitmaschine erwarb. Ob und welchen Einfluss diese Maschine auf das Album hatte ist nicht überliefert. Sicher hingegen ist, dass A Little Night Music wohl Bree’s bis dato am wenigsten vom Pop inspirierte Album war. Im Vordergrund standen vielmehr düstere Klangkollagen irgendwo zwischen Nick Cave und dem Nussknacker. Erstmals trat Jonathan Bree in dieser Zeit samt Band auch in der bekannten Maskerade und – mit Verlaub – äußerst gut gekleidet auf. Die Single You’re So Cool von Jonathan Brees drittem Werk Sleepwalker (2018) erzeugte dann erstmals größere Aufmerksamkeit und kann getrost als Hit gewertet werden. Auf Sleepwalker gelingt es ihm wie nie zuvor orchestrale Sounds wie Streicher und Hörner in einen reduzierten und hier und da durchaus tanzbaren Indie-Sound zu verwandeln. Sind wir jetzt schlauer? Irgendwie nicht. Was wir aber wissen, nicht zuletzt seit wir seine neue Single Waiting On A Moment gehört haben, ist, dass Jonathan Bree ein leuchtender Stern an irgendeinem Himmel ist. Art, Avangarde, Indie, Pop – irgendein Himmel halt. In jedem Fall ein leuchtender Stern auf dessen neues Album wir uns wie Bolle freuen.

WHERE WHERE

Bernhard-Nocht-Straße 69 a, 20359 Hamburg, Deutschland

WHEN WHEN

Anyone can use the "Add event" option
Source: reservix.de

Leave a comment