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Jazzmeia Horn

Jazzmeia Horn war 24, als sie 2015 den Thelonious-Monk-Wettbewerb mit dem Schwerpunkt „Vocal Jazz“ für sich entschied – in der Jury keine geringeren als Patti Austin und Dee Dee Bridgewater. Die junge Frau machte also von Anfang an mächtigen Eindruck. Zum einen, weil sie das gesamte Vokabular des modernen Jazzgesangs nicht nur parat hat, sondern auch ziemlich kreativ anwenden kann. Man darf an Sarah Vaughn, Abbey Lincoln oder Betty Carter denken, wenn Jazzmeia Horn auf der Bühne steht und sich einen Standard anverwandelt – etwa mit der WDR Big Band, die sie bei ihrem Auftritt während des Berliner Jazzfests 2018 begleitet hat. Mit ihrem Scatgesang entwickelt Horn eine improvisatorische Dynamik, wie das wahrscheinlich nur wenigen aus ihrer Generation gelingen dürfte. Zum anderen aber strahlt sie lässig etwas sehr Zeitgenössisches aus. Ihr unbefangener Umgang mit traditionellem Material lässt spüren, dass sie in den 2000ern groß wurde – und durchaus R’n’B oder Hip-Hop hörte. 1991 wurde Horn in Dallas geboren. Der richtungsweisende Vorname Jazzmeia war ein Geschenk ihrer Großmutter. Sie studierte in New York an der New School for Jazz and Contemporary Music, trat mit Musikern wie Billy Harper, Frank Wess, Jon Hendricks oder Delfeayo Marsalis auf. 2017 erschien ihr Debütalbum „A Social Call“, zwei Jahre später „Love & Liberation“, das für einen Grammy nominiert war. Die Titel ihrer Platten weisen darauf hin, dass für Jazzmeia Horn Musik nicht in einem luftleeren Raum stattfindet: „Das ist etwas, was ich in meinem Leben versuche – Nein zu sagen zu einigen Dingen: Nein zu Ausländerfeindlichkeit, Rassismus, Vorurteilen oder Sexismus“, hat sie mal bemerkt. Das Ja findet sich hingegen in ihrer Musik, und die hat natürlich mit Liebe und Befreiung zu tun – sie ist das Andere einer Realität, die es oft nicht gut meint.

WHERE WHERE

Bahnhofstraße 30, 67059 Ludwigshafen, Deutschland

WHEN WHEN

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Source: reservix.de

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