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"Mord und Totschlag" - Osnabrücker Kriminalfälle aus dem 18. Jahrhundert

Catharina Margarethe Kuel versucht - ohne Erfolg - ihren Gatten zu vergiften. Johann Wilhelm Gohen erschlägt - mit Erfolg - seinen Stiefvater. Ein Scharfrichter verpatzt eine Hinrichtung. Ratsherren fürchten um die Gesundheit eines Häftlings im Gefängnis und in der Bischöflichen Kanzlei bezweifelt man die abschreckende Wirkung der Todesstrafe. Die genannten Ereignisse wären heute eine Schlagzeile in der regionalen Presse. Und aneinander gereiht, lassen sie Osnabrück als unsicheres Pflaster erscheinen. Doch verteilen sich diese und weitere Fälle aus Osnabrück und dem Osnabrücker Land über ein ganzes Jahrhundert. Natürlich ist es spannend zu erfahren, zu welchen Strafen Catharina für ihren versuchten Mord und Johann für seinen Totschlag verurteilt wurden. Doch welche Strafen standen den Richtern überhaupt zur Verfügung? Und da wird es im 18. Jahrhundert wirklich spannend: Landesverweisung oder Todesstrafe, bis ins 18. Jahrhundert hinein übliche Strafen, werden nun unter den Juristen diskutiert. Den Osnabrückern und ihren Ratsherren ist die Alternative „Zuchthaus“ sehr suspekt. Denn selbst ein landesherrliches Zuchthaus mitten in der Stadt betrachten die Ratsherren als einen Eingriff in ihre städtische Unabhängigkeit, die doch schon dadurch sehr beeinträchtigt erscheint, dass der Landesherr mit Erlassen und Gesetzen in ihre vermeintliche Unabhängigkeit in Gerichtsdingen hineinregiert. Bei dieser Führung lernen Sie also nicht nur einige Täter und ihre Straftaten kennen, Sie gewinnen ebenso einen Einblick in das Justizwesen des 18. Jahrhunderts. Dabei stehen die Osnabrücker Verhältnisse im Vordergrund, die gekennzeichnet sind vom spannungsgeladenen Mit- und Gegeneinander des Osnabrücker Rates zum Landesherrn und seiner Regierungs- und Justizbehörde. Und zu welchen Strafen wurden nun Catharina und Johann verurteilt? Lassen Sie sich überraschen! Egal ob es städtische oder landesherrliche „Richter“ waren, leicht haben sie es sich bei der Urteilsfindung nicht gemacht.

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Domhof, 49074 Osnabrück, Deutschland

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Source: reservix.de

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