WHAT
Israel Ballet - Black Swan & Nova Carmen
Black Swan Choreographie: Andonis Foniadakis
Musik: Peter I. Tschaikowsky, Julien Tarride; Uraufführung: Tel Aviv 2016
Nova Carmen Choreographie: Sharon Eyal; Co-Choreograph: Gui Behar
Musik: Ori Lichtik (mit Passagen der Originalmusik von Georges Bizet); Uraufführung: Tel Aviv 2018
Künstlerische Leiterin: Claire Bayliss Nagar
Das Israel Ballet, 1967 gegründet, ist eine der führenden Kultureinrichtungen Israels. Als einzige israelische
Compagnie, die Werke vom anspruchsvollen klassischen Repertoire bis zum zeitgenössischen Tanz auf
die Bühne bringt, repräsentierte sie das Land bereits an prominenten Aufführungsorten und auf Festivals.
Unter der Künstlerischen Leiterin Claire Bayliss Nagar, einer ehemaligen Tänzerin von Batsheva, brachte
das Israel Ballett auch bahnbrechende, innovative Werke hervor. Das Programm ist ein brillantes Beispiel
des spannenden Dialogs zwischen klassischer und zeitgenössischer Tanzsprache und präsentiert im Forum
Leverkusen erstmalig die virtuose Compagnie, für die, nach Bonn im September 2021, Leverkusen erst
der zweite Auftrittsort in NRW und der vierte in ganz Deutschland ist.
Zu Musik von Tschaikowsky und Julien Tarride konzentriert sich der griechische Choreograph Andonis
Foniadakis in seiner modernen Schwanensee-Interpretation „Black Swan“ auf die dunkle Seite des
Mythos, auf die dämonische, verführerische Gegenseite der verzauberten Schwanenprinzessin Odile. Foniadakis lässt die Tänzer dabei nicht wie in der Vorlage im Tutu auftreten, doch trotz der modernen Ausprägung sind die Reminiszenzen an das Original nicht zu übersehen.
Rigoroser geht die in Jerusalem geborene Sharon Eyal, eine weltweit gefeierte Ikone des zeitgenössischen Tanzes, in „Nova Carmen“ vor: Ihre Choreographie destilliert die Essenz aus Carmen und hinterfragt den
Ursprung der bekannten Geschichte. Zusammen mit dem Ensemble hat sie eine innovative Bewegungssprache von beeindruckender Intensität gefunden, die dennoch z.B. den Flamenco zitiert, und die durch kraftvolle Körperlichkeit, bewundernswerte Präzision und überbordende Energie des Ensembles fasziniert. In der Presse zur Premiere hieß es: „Die Tänzer bewegen sich, als würde ihr Leben davon abhängen“.
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