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Mondphasen - von Sam Shepard (Regie: Michael Lippold)

Die beiden Protagonisten in MONDPHASEN, Ames und Byron, zwei ältere weiße Männer, treffen sich nach Jahrzehnten wieder. Ames wurde von seiner Frau, die er betrogen hat, rausgeschmissen und hat verzweifelt Byron, seinen besten Freund aus alten Tagen, angerufen. Jetzt sitzen sie irgendwo im Nirgendwo auf einer Veranda, trinken Whiskey und warten auf die bevorstehende Mondfinsternis. Doch die Befangenheit zwischen den beiden ist groß, und das Gespräch gerät immer wieder ins Stocken, nicht frei von Aggression und Misstrauen, da sie als „echte Männer“ nur schwer Schwäche und Verletzlichkeit zulassen, geschweige denn zeigen oder zugeben können. Doch je mehr Alkohol fließt, desto mehr kommen die wahren Gefühle ans Licht, und die Geschichte nimmt eine überraschende Wendung. Während sich der Mond verfinstert, weil die Erde ihren Schatten auf ihn wirft, fühlt sich die Einsamkeit so unendlich an wie die Ewigkeit, und die Männer erkennen, dass sie nur noch den Anderen haben, um diese Einsamkeit zu teilen. Selbst ein „alter, weißer Mann“, beschreibt Shepard in MONDPHASEN mit Beckett’schem Rhythmus, einem liebevoll-kritischen Blick und viel trockenem Humor eine große Einsamkeit, die jeden angesichts der eigenen Endlichkeit irgendwann trifft. Trost gibt es keinen – außer vielleicht in der Nähe und Wärme eines anderen Menschen. Vereinzelung und Vereinsamung sind Gefühle, die wir gerade in Zeiten der Pandemie besonders deutlich spüren können und die auch Menschen trifft, die das Gefühl des Alleinseins vorher nicht kannten.

WHERE WHERE

Gustav-Heinemann-Straße 1a, 50374 Erftstadt, Deutschland

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Source: reservix.de

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