Besonders dank der Wiederentdeckung seiner effektvollen Opern kennt man Marc-Antoine Charpentier heute nicht mehr nur als Komponisten der »Eurovisionsfanfare«. Sein 1693 uraufgeführter Fünfakter »Médée« – nach einem der großen klassischen griechischen Sagenstoffe – ist allerdings nichts für schwache Gemüter. In diesem Drama geht es ganz schön brutal zu, ehe die Titelheldin auf dem Rücken eines Drachens davonfliegt.
Als von ihrem Gatten Jason betrogene Königstochter Médée steigt Magdalena Koená in den Ring – und präsentiert damit eine ihrer Paraderollen, der sie selbst im größten Rachetaumel noch sanfte Töne zu entlocken weiß.
Mit Carolyn Sampson als Liebesrivalin Créuse und Reinoud Van Mechelen als Jason stehen ihr zwei ebenso Alte-Musik-erfahrene Partner:innen zur Seite wie mit dem Freiburger Barockorchester: seit Jahren steht das Ensemble an der Spitze der so genannten historisch informierten Aufführungspraxis. Dass Sir Simon Rattle und Magdalena Koená auch privat als Paar harmonieren, dürfte dem künstlerischen Erfolg dieses glanzvollen Opernereignisses ebenfalls nicht im Wege stehen.
BESETZUNG
Freiburger Barockorchester Orchester
Staatsopernchor Berlin Chor
Magdalena Koená Mezzosopran
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