Bewegung zum integralen Bestandteil des Kunstwerks zu erheben, hat eine lange Tradition in unserem technischen Zeitalter. Das monolithisch Ruhende eines Kunstwerkes mittels motorisch angetriebener Konstruktionen und schwingenden Objekten hin zu einer Dynamisierung der Kunst zu erweitern, das Werk gleich einem Performance-Künstler dazu zu bringen, sich in seiner Handlung selbst zu erklären und damit zum eigentlichen Werk werden zu lassen, ist fester Bestandteil der Kunst seit dem frühen 20. Jahrhundert.
In diesem Kontext stehen die kinetischen Arbeiten von Gaby Peters und sind doch eine Ausnahmeerscheinung im gegenwärtigen Kunstbetrieb. Intelligente wie irritierende mechanische Konstruktionen, hoch kompliziert, eigens entworfen, ausgetüftelt und konstruiert oder als low-tech-Maschinen aus gebräuchlichen Alltagsgegenständen konzipiert, liegen ihre plastischen Arbeiten zwischen zwei scheinbar antagonistischen Polen: Der Logik des Technischen und der Logik des Ästhetischen, die von Gaby Peters systematisch wie variantenreich in Beziehung gesetzt werden.
Es entsteht, wenn man so will, eine werkimmanente, nicht mehr trennbare Emulsion – das Werk selbst. Die Ergebnisse sind logische, wie rätselhafte technische Geräte, in deren Wirkungsweise ebenfalls Funktion und Dysfunktion eine wichtige Rolle spielen. Daraus entsteht etwas Ereignishaftes, immer auf dem schmalen Grat von Triumph und Scheitern balancierend, bleibt doch beides Teil der künstlerisch gewollten Wirklichkeit.
Der konzeptuelle Kit all ihrer unterschiedlichen Arbeiten, ob bewegt oder unbewegt, ist auch die kreative Kraft des Humors, der Gaby Peters unbestreitbar zu eigen ist. Humor verstanden als kreatives Prinzip, als ein Katalysator, der hilft, um auf neue Ideen, völlig unorthodoxe Gedankengänge und überraschende Lösungen zu kommen. Der Schritt vom witzigen „Haha“ zum berühmten „Aha“ des Geistesblitzes ist dann oft nur ein kleiner.
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